Tierschutz fängt mit Nachdenken an:

Finger weg von Tierkindern!

Von Karan Malla, Tierarzt am Veterinäramt der Stadt Bochum

Der milde Winter und der späte Frühling haben dazu geführt, dass die Natur ihrer Zeit um einige Wochen später ist. Dies hat zur Folge, dass bald viele Jungvögel flügge sind und sich aus den elterlichen Nestern entfernen. Es wird in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass auf dem Boden hockende Jungvögel auf keinen Fall mitgenommen werden sollen, da sie in der Regel nach wie vor von ihren Eltern versorgt werden. Gleiches gilt selbstverständlich auch für andere Jungtiere.

Erst kürzlich wurden durch wohlgemeinte Personen innerhalb kürzester Zeit 2x hintereinander junge Fuchswelpen im Tierheim Bochum abgegeben. Gleiches geschah durch die Abgabe von Eichhörnchen an den Tierschutzverein „Tiere in Not e.V.“ Bochum. Die richtige Versorgung von Wildtieren stellt diese Einrichtungen jedoch vor große Probleme. So konnte z.B. nur unter großen Mühen für die ersten Fuchswelpen eine geeignete Pflegestelle gefunden werden, welche die kleinen Füchse vor dem sicheren Tod bewahren konnte.

In den meisten Fällen fehlt den Jungtieren bzw. –vögeln nichts, sie haben lediglich den Bau / das Nest verlassen.

Sinnvoller ist es, die Tiere erst einmal aus sicherer Entfernung zu beobachten und sich davon zu überzeugen, ob es den Tieren gut geht und diese weiterhin von den Eltern gefüttert bzw. aufgesucht werden.

Sollte tatsächlich der dringende Verdacht bestehen, dass sich die Elterntiere nicht mehr um ihre Jungen kümmern, sollte bei Eichhörnchen der Tierschutzverein „Tiere in Not e.V.“ Bochum – Tel. 0234/ 950 822 92 (täglich von 8.00 – 18.00 Uhr) und bei anderen Wildtieren der jeweils zuständige Jagdausübungsberechtigte (zu erfragen über das Ordnungsamt der Stadt Bochum, Frau Rohn) benachrichtig werden.

Außerhalb der Öffnungszeiten rufen Sie die Polizei unter 110 an.